Kindheitserinnerungen…

Kennt ihr das auch, ihr hört ein Lied, seht ein Bild oder euch steigt ein ganz bestimmter Duft in die Nase und ihr verknüpft diesen Sinneseindruck sofort mit einer Erinnerung aus der Vergangenheit? Bilder tauchen vor eurem inneren Auge auf. Situationen, in denen ihr die gleichen Dinge gehört, gesehen oder gerochen habt, kommen euch in den Sinn… Klassisches Konditionieren nennt man das. Und jetzt denkt jeder sofort an den pawlowschen Hund. Und ich denke sofort an meine Psychologielehrerin 🙂

Doch ich wollte euch eigentlich nicht vom pawlowschen Hund erzählen (wer doch mehr wissen will, Wikipedia weiß mehr…) , sondern von Spaghetti Bolognese mit viiiel Käse. Warum? Tina von Lecker&Co hat ein Blogevent ins Leben gerufen mit dem Titel ‚Kulinarische Kindheitserinnerungen‘ (http://leckerundco.blogspot.de/2015/04/kulinarische-kindheitserinnerungen-4.html). Als ich davon gelesen hab dachte ich: ‚Ach, was für ein tolles Thema! Da fällt mir sofort was ein!‘ Aber so war’s nicht… Ich musste ganz schön lange überlegen. Aber dann hab ich beschlossen, dass ich euch nicht von Opas ‚Brotsupp‘ erzähle und auch nicht vom See im Kartoffelpüree, nicht von ‚Ich-bin-krank-krieg-ich-Grießbrei‘ und auch nicht von den Maultaschen, die, wenn sie dann endlich fertig waren, von der Großfamilie an Omas Küchentisch verspeist wurden.

Nein, ich erzähl euch von meinem Lieblingsessen, besser gesagt einem davon, ich hatte und habe immer noch mehrere, ich will mich da auch gar nicht festlegen 😀 Nicht nur als Kind hab ich Spaghetti Bolognese geliebt, ich esse sie immer noch sehr gern! Als ich klein war hat meine Oma unten bei uns im Haus gewohnt und oft hat sie mit uns gegessen oder wir bei ihr. Und wenn es Spaghetti gab, konnte man sie immer so herrlich ärgern. Meine Oma konnte es nämlich nicht sehen, wenn wir beim ‚Aufgabeln‘ der Spaghetti mit dem Käse Fäden gezogen haben. Fragt mich nicht warum, das war einfach so. Und was denkt ihr, haben wir Kinder gemacht? Wir haben immer extra viel Käse genommen, unter die Nudeln gemischt und schöne, lange Fäden gezogen und diese, mit den Nudeln, um die Gabel gewickelt 🙂 Ist doch klar, oder!? Heute ess ich zwar meine Spaghetti Bolognese eher mit Parmesan, der zieht nicht solche Fäden, aber trotzdem erinnern sie mich an meine Oma. Der pawlowsche Hund, ihr wisst ja…
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Und für die, die Spaghetti Bolognese auch so lieben wie ich, gibts hier das Rezept:

Bolognese (Menge ergibt einen großen Topf)
750 g Hackfleisch
2 Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
6-8 Stangen vom Staudensellerie (nicht ganz ein ‚Bund‘)
8 mittelgroße Karotten
2 Petersilienwurzeln
1 kg frische Tomaten
1/4 l Rotwein
750 ml Brühe
3 Dosen stückige Tomaten
Öl zum Braten
Salz, Pfeffer, Curry und scharfes Paprikapulver
Frische Kräuter (Ich mag am liebsten Oregano oder Petersilie)

Zubereitung:
Zwiebeln und Knoblauch fein schneiden und in einer Pfanne andünsten, nach etwa einer Minute das Hackfleisch zugeben und gut anbraten. Das Fleisch in einen großen Topf geben. Karotten, Petersilienwurzel und Sellerie fein schneiden, reiben oder in der Küchenmaschine zerkleinern, ebenfalls etwas andünsten und zum Hackfleisch geben. Die frischen Tomaten (in nicht zu kleine Würfel geschnitten) und die Tomaten aus der Dose kommen auch in den Topf. Dann die Flüssigkeit zugeben, nach Geschmack würzen und alles lange köcheln lassen, meine Bolognese durfte heute 2 Stunden kochen… Mit Spaghetti, den frischen Kräutern und viiiel Käse servieren und genießen! Und vergesst nicht, Käsefäden zu ziehen 😉

Tipps:
* Die Soße schmeckt am Folgetag noch besser, als frisch zubereitet!
* Sie eignet sich perfekt, um sie zu einer leckeren Lasagne weiter zu verarbeiten
* Wenn ich einen große Menge koche, fülle ich immer ein paar Twist-off-Gläser für den Vorrat! Einfach die Gläser sauber auswaschen und mit heißem Wasser füllen. Die kochende Soße in die Gläser füllen (natürlich das Wasser vorher ausleeren!) und verschließen. Anschließend die Gläser in eine Auflaufform stellen, diese mit Wasser füllen und bei 175°C (unterste Schiene) im Backofen lassen , bis im Glas Luftbläschen aufsteigen. Dann den Backofen auf 150°C zurück stellen und diese Temperatur 90 Min lassen. Danach den Ofen ausschalten und die Gläser weitere 30 Min im geschlossenen Ofen lassen. So habt ihr, wenn ihr keine Zeit zum Kochen habt, trotzdem etwas leckeres zu Essen!
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Und jetzt schicke ich Tina eine große Portion Spaghetti Bolognese und gratuliere zum 1. Bloggeburtstag! Und euch rate ich, schaut mal bei Tina rein, da findet ihr viele Rezepte, tolle Fotos und jetzt natürlich viele Geschichten und Erinnerungen von anderen Bloggern! Es lohnt sich auf jeden Fall!
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Eine gute Nacht wünsch ich euch!
Judith

2 Gedanken zu “Kindheitserinnerungen…

  1. Liebe Judith,

    ich sehe es vor mir: Kinder mit Tomatensoße bekleckerten Händen und Mündern, die eine wahre Freude daran haben die Käsefäden immer länger und länger zu ziehen… ganz ehrlich: das fand ich als Kind auch immer am tollsten. Diese Käse-fäden sind einfach faszinierend. 😉

    Wie schön, dass du mitgemacht hast.

    Viele liebe Grüße, Tina

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  2. 2 Stunden köcheln ist das Minimum für eine gute Bolognese. Früher war die Bolo (so nannten wir Kinder die Soße) von meiner Mom am Besten, heute behaupte ich, ich habe sie überholt 🙂 Sie hat nicht die Geduld etwas 2 Stunden auf dem Herd zu lassen. So geht das mit den Generationen, irgendwann dreht es sich….
    Viele liebe Grüße,
    Liz MiniMe

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